Auch während der Pandemie gab es die Möglichkeit einer Zusammenkunft für unsere KampfrichterInnen: Anfang Dezember trafen sich das nordrhein-westfälische und das hessische Kampfrichter-Team unter der Organisation von Dennis Oberleiter und Yasmin Yalcin-Alqanoo, den KampfrichterreferentInnen aus NRW und Hessen, um digital einen gemeinsamen Jahresabschluss und die Weihnachtszeit zu feiern. Besondere Zeiten benötigen besondere Maßnahmen – das ist allseits bekannt. Umso fröhlicher waren die beiden, als sie gesehen haben, wie gut die Idee ankam. Rund 15 KampfrichterInnen aus den beiden Bundesländern kamen zusammen, um auf eine erfolgreiche Zeit zurückzublicken, Geschehnisse zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und nicht zuletzt, um eine schöne gemeinsame Zeit zu haben. „Genau das, was ich zum Jahresende gebraucht habe: Einmal alle Gesichter wiederzusehen, das gab mir ein Gefühl von Normalität“, berichtete einer der Teilnehmenden.

Doch nicht nur der Rückblick stand auf der Agenda. „Man kann das Regelwerk nie zu oft wiederholen“, betont Oberleiter und bespricht deswegen mit allen Teilnehmenden noch einmal die wichtigsten Regeln. Immerhin herrschte zwar auf den Turniermatten in 2020 Stillstand, jedoch haben sich die Turnierregeln an vielen Stellen verändert. „Es ist nicht nur unser Ziel, unsere Kampfrichter auf Landesebene zu fördern, sondern auch, ihnen ein Gefühl von der internationalen Ebene zu geben. Immerhin sehen wir immer öfter internationale KampfrichterInnen auf unseren Turnieren – da ist es keine Seltenheit, wenn man dann doch einmal ganz unerwartet im Ausland schiedst, sofern man es nicht schon macht. Und dann schadet es nicht, wichtige Änderungen schon einmal gehört und verstanden zu haben“, erklärt Yalcin-Alqanoo. Wie erwartet, gab es viele Fragen zu den neuen Regeln. Mit Neugier besprachen alle Teilnehmenden alles, was noch sehr oder gar nicht unklar war. „Es ist nicht wichtig, ob man es theoretisch verstanden hat. Man muss es anwenden können, dafür braucht es eine innerliche Automatik. Gerade nach so einer langen Pause sind wir alle aus der Übung, da ist es umso wichtiger, alles aufzufrischen – auch die Grundlagen!“, so Oberleiter.

Nachdem der Teil der neuen Regeln dankend angenommen wurde, wurde noch einmal die Kreativität der Teilnehmenden gefordert. Durch eine abschließende Ideenwerkstatt konnten alle KampfrichterInnen Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen und eine Überarbeitung bisheriger Konzepte anstoßen. „Wenn wir innovativ sein wollen, braucht es uns alle“, sagt Yalcin-Alqanoo, „jede Idee, ob groß oder klein, wurde begrüßt“.

Insgesamt herrschte eine sehr fröhliche, gelassene, aber auch konzentrierte Atmosphäre. Einige Teilnehmende waren so begeistert, dass sie sich eine solche Veranstaltung jedes Jahr wünschten – und das wieder auf digitaler Ebene. „Gerade mit Familie und fehlenden zeitlichen Kapazitäten ist es oftmals eine Herausforderung, auf Turnieren zu landen und den Überblick zu behalten. Umso schöner ist es, wenn man durch solche Formate trotzdem irgendwie am Ball bleiben kann“, gab eine Kampfrichterin als Feedback. Das größere Ziel war es, gemeinsame Ressourcen zu nutzen und so nicht nur die Landesverbände, sondern auch das allgemeine Kampfrichterwesen voranzubringen. Mit den neuen Ideen, getankter Motivation und einem erfolgsversprechenden Ausblick sind alle Teilnehmenden scheinbar bestens für die anstehenden Turniersaisonen ausgerüstet. Die beiden Landesverbände drücken alle Daumen und freuen sich auf ein erfolgreiches, gesundes und neues Jahr 2021, das mit einer gleichen Dynamik begonnen werden soll, wie sie sich auf dem Jahresabschluss entwickelt hat. (ts)