In Gräfenhausen geht es ums Ganze. Während beim Pointfighting vormittags die Newcomer ihr Potential unter Beweis stellen, ringen Elitesportler zu Tagesende noch um den Einzug in den Nationalkader. Im Leichtkontakt sorgen Nationalsportler für Spannung.

Vom 16.–17.09.2017 fand die diesjährige Manus Trophy in der SKG-Sporthalle in Gräfenhausen statt. Veranstaltet wurde das Serie A-Turnier vom Hessischen Kickboxverband e.V. unter der Turnierleitung Andreas Riem. Unter den rund 400 Startern fanden sich Kampfsportler aller Altersklassen in den Disziplinen Pointfighting, Musikformen, Leichtkontakt und Kick-Light. Insbesondere bei den Kindern war ein deutlicher Teilnehmeranstieg im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen.

Pointfighter zeigen ihr Bestes

Am Samstag durften zunächst die Pointfighter auf der Matte glänzen. Nicht nur Top-Athleten sowie der Großteil des Nationalkaders sondern auch Newcomer lieferten sich mit einer überraschenden Zielstrebigkeit spannende Kämpfe und eine gute Performance. Während vormittags Kinder und Jugendliche wertvolle Erfahrungen sammelten, ging es am Nachmittag bei den Erwachsenen ums Ganze. Insbesondere die Kämpfe um den Titel des Grand Champion, die Teamkämpfe und die Entscheidungskämpfe um den Platz in den Nationalkader sorgten für Aufregung und Spannung auf den Tribünen.

Im Finale der Grand Champion-Kategorie standen sich die beiden Elitesportler Stefan Reinboth (Martial Arts Sports Center) und Denis Gilz (Nordseefighter e.V.) gegenüber. Ein Duell auf kämpferischem Höchstlevel. Denis schien gut auf Stefan eingestellt zu sein und sein Konzept ging auf. Intelligent spielte er die Fehler seines sehr starken Gegners aus und holte sich mit der Backfist zum Körper einen Punkt nach dem nächsten. Mit einer Differenz von 3 Punkten gewann er den Kampf und nahm mit einem Strahlen die imposante Manus Trophy entgegen.

Unter den insgesamt vier Herren-Teams stachen besonders die Kämpfer des Martial Arts Sports Center hervor, die für das Bundesland Rheinland-Pfalz antraten. Im Finale konnten sie sich gegen Team Bremen die Goldmedaille sichern.

Um viel ging es auch in der Damenklasse +70 kg. Ein Entscheidungskampf zwischen Isabel Gadow (Nordseefighter e.V.) und Stefanie Gleixner (TKD-KBS Jungshin Bad Abbach e.V.) war ausschlaggebend, wer auf der Weltmeisterschaft im November für das deutsche Nationalteam in dieser Klasse antreten wird. Die beiden Top-Sportlerinnern lieferten sich einen schönen Kampf, aus dem schließlich Stefanie Gleixner als Gewinnerin hervorging. Die verdiente Siegerin wird nun erstmals für den Senioren-Kader in Budapest antreten.

Leichtkontaktler sorgen für Spannung

Am Sonntag fanden sich schließlich Leichtkontaktler, Kick-Light-Kämpfer und Formenläufer auf den Matten der Manus Trophy zusammen. Rund die Hälfte des deutschen LK-Nationalkaders war vor Ort.

Für spannende Unterhaltung auf hohem Kämpferniveau sorgte vor allem ein Kampf in der Herrenklasse LK –69 kg. Sebastian Sandoval (TUS Stuttgart) stand in einem packenden Finale seinem Dauerrivalen Denny Schmidt (Combat Berlin e.V) entgegen. In den letzten Sekunden sicherte sich Sebastian seine hart verdiente Goldmedaille. Die Gewichtsklasse wird auch in Zukunft heiß umkämpft und spannend bleiben.

Auch in der Klasse LK –74 kg wurde sich nichts geschenkt. Denis Hahne (Falcon Fighter Team Schwalm-Eder) überzeugte in seinem Kampf gegen Yero Ndiaye (Sportverein Köln Nippes) und entschied das spannende Finale knapp für sich.

Highlights der Damenklassen boten die Favoritin Stefanie Kemper (Hara Köln e.V.), die sowohl in der Klasse –70 kg als auch +70 kg den ersten Platz belegte, sowie Alexandra Latocha (SG Brieselang e.V.), die sich die Goldmedaille in der Gewichtsklasse LK –60 kg erkämpfte.

Medaillenspiegel

Von insgesamt 82 Vereinen wurden die fast 600 Nennungen gemeldet. Die Statistik zeigte nach Turnierabschluss folgendes Ergebnis:

Der Black Eagle Kampfsportverein Butzbach e.V. führt den Medaillenspiegel als erfolgreichster Verein mit insgesamt 12 Goldmedaillen an. Auf dem zweiten Platz findet sich das Sarantoudis Sport Martial Arts Center mit insgesamt 8 ersten Plätzen. Drittbeste Schule ist laut Statistik das Kampfsport Center Köln e.V. mit ebenfalls 8 Goldmedaillen.

Résumé

Turnierleiter Andreas Riem blickt zurück auf ein erfolgreiches Event, geprägt von qualitativ hochwertigen Kämpfen und einem fairen Turnierablauf. Dass der Ringsport in diesem Jahr erstmals ausgefallen war, wurde von der Vielzahl an Pointfightern kompensiert und hatte kein Problem dargestellt.

Das gemütliche Turnier im Herzen Deutschlands bleibt seinem Ruf weiterhin treu und wird auch in den nächsten Jahren wieder eine Menge Kampfsportfreunde in seine Hallen locken. 2018 findet das Turnier wie jedes zweite Jahr in Sanderhausen statt.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch allen Helfern des Ausrichtervereins SKG Gräfenhausen, der eine solche Veranstaltung nicht nur möglich sondern auch so erfolgreich mitgestaltet hat.

 

Text und Fotos: Anna-Sophie Kreis